Im Zuge der Bundestagswahl 2021 waren Fragen rund um das Thema Klimawandel, klimafreundliches Bauen und Sanieren besonders wichtig. Damit ist auch der Energieausweis von Häusern und Wohnungen wieder stärker in den Fokus gerückt.

Doch was ist eigentlich der Energieausweis und worauf sollte man als Mieter, Käufer oder Hausbesitzer achten?

Der Energieausweis gibt den Energieverbrauch einer Immobilie in kW/h pro Quadratmeter im Jahr an. Jedes Gebäude muss über einen Energieausweis verfügen, egal ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder Gewerbeimmobilie. Grundsätzlich ist zwischen dem Bedarfsausweis und dem Verbrauchsausweis einer Immobilie zu unterscheiden: Der Bedarfsausweis gibt einen theoretischen Verbrauchswert an, der Verbrauchsausweis hingegen den tatsächlichen Verbrauch der letzten drei Jahre.

Ein Energieausweis funktioniert – einfach gesagt – ähnlich wie ein Ampelsystem. Am linken, grünen Ende der Skala stehen Immobilien, deren Energiebilanz gut ausfällt. Im grünen Bereich befinden sich vorwiegend Neubauten, die über moderne Isolation verfügen. Am besten schneiden sogenannte Nullenergie-Häuser und Plusenergie-Häuser ab: Bei Nullenergie-Häusern wird der externe Energieverbrauch mit der eigenen Energieproduktion aufgewogen. Plusenergie-Häuser produzieren sogar mehr Energie, als sie benötigen; das heißt, sie können überschüssige Energie in ein Energieverteiler-Netzwerk abgeben.

Rechts, im roten Bereich finden sich Immobilien, die einen sehr hohen Energiebedarf haben. Dazu gehören meist solche, die vor 1970 erbaut wurden, wie etwa Altbauten mit hohen Decken und schlecht isolierten Dächern. Als Käufer oder Mieter ist es sehr wichtig, sich im Vorfeld den Energieausweis anzusehen, um einschätzen zu können, wie der Energiebedarf aussieht und welche Nebenkosten zu erwarten sind. Neuerdings wird zusätzlich zur horizontalen Skala auch eine vertikale Skala (ähnlich wie die der Energieeffizienzklassen bei Elektrogeräten) angegeben.

Ein hoher Energiebedarf bedeutet übrigens nicht nur hohe Nebenkosten, sondern auch eine schlechte Klimabilanz, denn mit dem Energieverbrauch steigt unweigerlich auch der CO2-Ausstoß. In Bezug auf den CO2-Ausstoß ist auch der sogenannte Primärbedarf eine wichtige Kennzahl: hier werden neben dem eigenen Verbrauch auch Faktoren wie Produktionskosten oder Transportkosten der jeweiligen Energiequelle mit in die CO2-Bilanz einbezogen.

Doch wie kann der Energieausweis verbessert werden und eine Immobilie in den grünen Bereich der Skala gebracht werden? Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von der Installation von Solaranlagen oder neuen Heizanlagen, über einer Verbesserung der Dämmung des Dachs, bis hin zum Einbau von besser isolierten Fenstern. Viele Maßnahmen, die ein Haus energieeffizienter machen, werden übrigens auch staatlich gefördert. 

Nach durchgeführten Sanierungen und Modernisierungen wird ein neuer Energieausweis ausgestellt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen zeigt sich dann direkt im neuen Energieausweis, vor allem aber nach 3 Jahren im Verbrauchsausweis.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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