Wie viele Städte steht auch Aachen vor einer Herausforderung: Wohnraum ist knapper denn je, doch gleichzeitig gibt es zahlreiche brachliegende Flächen. Die Pandemie hat diesen Prozess zusätzlich beschleunigt und immer mehr Ladenlokale stehen leer. Die Nutzung dieser Flächen als Wohnraum ist oftmals nur schwer umzusetzen, denn Faktoren wie Grundrisse, Statik, Lage oder städtische Bauordnung erschweren die Umnutzung hin zur Wohnfläche. Dies ist nicht nur ungünstig für die Städteentwicklung, sondern auch problematisch in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Nutzung von Flächen.

Leerstand im Zentrum von Aachen: Die Bushof-Unterführung

In Aachen sticht unter den brachliegenden Flächen eine besonders hervor: die ehemalige Unterführung des Bushofs. Aus Sicherheitsgründen und durch ihre unterirdische Lage ist sie nicht als Wohnfläche nutzbar und steht seit Jahren leer. Es wurde bereits mehrfach über die Nutzbarkeit dieser Fläche diskutiert, wobei die Aussicht auf eine Verschließung der Unterführung mit einer Betondecke als einzige sinnvolle Lösung erschien. Hoffnung für den Leerstand der Unterführung im Herzen von Aachen kommt jetzt jedoch durch eine innovative Idee des Vereins aachen.eden e.V.

Aquaponik und vertical farming

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, der Stadt mehr Lebensqualität zu schenken und Aachen zukunftsfähiger zu machen, indem die Fläche nachhaltig und wirtschaftlich sinnvoll umgestaltet werden soll – mithilfe der sogenannten Aquaponik. Dabei handelt es sich um Kombination aus Fisch- und Pflanzenzucht mit einem geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf. Konkret heißt das: Sowohl Fisch als auch Pflanzen (wie Kräuter oder Salat) können effizient, ressourcenschonend und nachhaltig gezüchtet werden. Um das Konzept noch weiter zu optimieren, will das Aachener Team die Pflanzenzucht im Vertical Farming betreiben. Dafür werden mehrstöckige Beete angelegt, die es erlauben, den Anbau kontrolliert und platzsparend zu realisieren – ideal also für urbane Umgebungen. „Mit der Revitalisierung und der Überführung in eine sinnvolle Nutzung möchten wir einen kleinen Beitrag zur Quartiersentwicklung leisten“, schreibt der Verein auf seiner Website. Einen Outdoor-Prototypen betreibt das Team aus auf dem Campus Melaten, ein Indoor-Prototyp befindet sich in Aachen-Richterich in einem ehemaligen Blumengeschäft.

Nachhaltigkeit interaktiv gestalten

Neben der Herstellung von regionalen Nahrungsmitteln verfolgt der Verein auch weitere Ziele: Die Anlagen sollen „neue Formen der Urbanen Landwirtschaft sichtbar und erlebbar machen“ und ebenso „einen interaktiven Zugang zu Themen der Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Quartiersentwicklung zu schaffen.“ Das ehrenamtlich arbeitende Team aus Student/innen, Wissenschaftler/innen und Expert/innen hat bereits erste Planungskonzepte für die Bushof-Unterführung veröffentlicht – geplant ist die Umsetzung des Projekts im Sommer dieses Jahres.

„Als klimaneutrales Unternehmen sind wir von dieser Idee sehr begeistert“, so Sebastian Hucz, Geschäftsführer der PHI. „Regionalität, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden bei uns groß geschrieben. Und als Immobilienmakler finden wir es natürlich besonders spannend zu sehen, wie sich die Stadt entwickelt und wie innovative Ideen unsere Heimat neu gestalten!“

Hinweise

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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