Die Märkte sind im Wandel. Der Kaufkraftverlust kletterte im Mai 2022 auf 7,9 Prozent und die Zinsen stiegen in den ersten Monaten des Jahres enorm an. Während sich in der langen Niedrigzinsphase noch viele Haushalte einen Immobilienkredit leisten konnten, verbauen die hohen Tilgungsraten vielen zukünftigen Immobilienbesitzern die Finanzierung und damit die Chance auf Eigentum. Wie kann der Hauswunsch trotzdem finanziert werden?

Betrachtet man eine Kreditlaufzeit von zehn Jahren, haben sich die Kreditzinsen der meisten Anbieter seit Anfang des Jahres teilweise verdreifacht. Die Sollzinsbindung liegt aktuell bei circa. 3,1 Prozent (Stand: Juli 2022). Das bringt auch strengere Bankauflagen mit sich, um eine Finanzierung für die Immobilie zu erhalten. Wer zusätzlich noch einen negativen SCHUFA-Eintrag hat, senkt die Chancen auf eine Finanzierungszusage. Immobilienkäufer sollten daher in der Lage sein, die hohen monatlichen Kosten für den Kredit oder das Darlehen zu stemmen und (wenn möglich) negative SCHUFA-Einträge im Vorfeld zu löschen.

Der Einfluss von Inflation und hohen Zinsen auf Anschlussfinanzierungen

Mit dem neuen Vertrag der Anschlussfinanzierung kommen auch neue Immobilienzinsen auf Eigentümer zu. Wer in der Niedrigzinsphase gute Konditionen mitgenommen hat, kommt nun mit höheren Zinssätzen als noch vor einigen Jahren in Kontakt. Eine Umschuldung, um bessere Zinskonditionen mitzunehmen, macht daher wenig Sinn.

Eine vorzeitige Anschlussfinanzierung, also ein Forward-Darlehen hat den Vorteil, den aktuellen Zinssatz mitzunehmen, bevor dieser weiter steigt. Der Haken ist hierbei, dass diese Art der Anschlussfinanzierung teurer ist als ein normaler Baukredit. Der Grund: anfallende Gebühren für die vorzeitige Beendigung des Vertrags. Banken verlangen in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung. Diese kann unter Umständen von Kreditnehmern umgangen werden.

In allen Fällen ist es sinnvoll, vor der Finanzierung einen umfassenden Kreditvergleich zu machen. Hier kann ein Finanzierungsberater weiterhelfen. Dieser hat die Möglichkeit eine Vielzahl von Angeboten in kürzester Zeit zu vergleichen und das beste Kreditangebot zu finden.

Vor der Finanzierung: Bonität steigern

Ist ein besseres Einkommen nicht in Sicht, kein oder kaum Eigenkapital vorhanden und können die eigenen Ausgaben auch nicht reduziert werden, gibt es trotzdem Möglichkeiten, die eigene Kreditwürdigkeit bereits im Vorfeld zu verbessern:

  • Rechnungen zum angesetzten Termin begleichen
  • Andere, bereits vorhandene Kredite umschulden
  • Nicht über dem finanziellen Limit leben (eine Haushaltsplanung kann helfen)
  • Nicht notwendige oder ungenutzte Bankkarten und -konten kündigen
  • Mehrere Kredit- oder Darlehensnehmer
  • SCHUFA-Score erhöhen: negative Einträge löschen (Tipp: einmal jährlich SCHUFA-Auskunft anfordern und anfragen, welche Einträge sich löschen lassen)

Gefährden die hohen Zinsen eine weitere Anschlussfinanzierung, woraufhin das Haus nicht mehr abbezahlt werden kann, gibt es für Eigentümer Unterstützung von regionalen Immobilienprofis. Gemeinsam kann über individuelle Lösungen für ein Worst-Case-Szenario gesprochen werden.

Möchten Sie eine Immobilie finanzieren oder wissen, welche Möglichkeiten Sie mit Ihrer Immobilie im Fall von abgelehnten Kreditzusagen haben? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.

Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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